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The Microservice Dungeon 2.0 - Große Softwaresysteme in der Programmier-Ausbildung

EventStorming

Auf der Digital XChange 2025 habe ich am 17.09.2025 einen Vortrag zu unserem Microservice Dungeon gehalten, mit dem Titel The Microservice Dungeon 2.0 - Große Softwaresysteme in der Programmier-Ausbildung.

Der Vortrag reflektiert unsere Erfahrungen mit dem Microservice Dungeon als Lehrprojekt, aber auch als großes verteiltes Softwaresystem in der Praxis. Ich stelle die Architektur vor und erkläre, warum wir uns für eine Neu-Implementierung in Version 2.0 entschieden haben. Wer sich für Microservices, Event-Driven Architecture und Software-Architektur interessiert (und die Folien haben will), mag gern den gesamten zuhörigen Blog-Post lesen.

Microservices bieten sich als Lösung für große, lose gekoppelte Softwarelandschaften an, die durch weitgehend autonome Teams entwickelt werden. Dies setzt einen geeigneten fachlichen Schnitt, asynchrone Kommunikation und eine Container-orchestrierte Infrastruktur voraus – alles erhebliche Komplexitätstreiber. In der Hochschullehre hat man kaum die Chance, diese Komplexität den Studierenden anschaulich und praxisnah zu vermitteln, da hier aus didaktischen Gründen häufig eher kleinere Software-Einheiten betrachtet werden.

Das Projekt »The Microservice Dungeon« entstand 2021 im ArchiLab des Cologne Institute of Digital Ecosystems (CIDE) der TH Köln (https://www.archi-lab.io/compounds/dungeon_main.html). Der Microservice Dungeon ist eine große Softwarelandschaft im Microservice-Architekturstil, der in sechs Kern- und zahlreichen Peripherie-Services fast 100.000 Zeilen Sourcecode umfasst. Dazu kommen ein Kafka-Eventbroker und eine RabbitMQ-Message-Queue als zentrale Infrastrukturen. Das Gesamtsystem läuft in einem Kubernetes-Cluster.

Studierende implementieren im Microservice Dungeon selbst Services, die in einer Spielwelt Roboterschwärme steuern. Diese Roboter können sich bewegen, Ressourcen sammeln und sich bekämpfen. So ist hier eine Hands-On-Lernplattform für das Software Engineering großer, lose gekoppelter Systeme entstanden, an der mittlerweile weit über hundert Studierende in mehreren Lehrveranstaltungen mitgewirkt haben.

Der Microservice Dungeon ist auch eines der Langfrist-Projekte im EFRE-Projekt „InnoFaktur“. Im Rahmen dieses Projekts arbeitet ein kleines Team an einer „Microservice Dungeon 2.0“-Version. In dieser partiellen Aktualisierung wird die Architektur von einer halb synchronen, halb asynchronen Architektur auf einen konsequent Event-getriebenen Ablauf umgestellt, in dem die Services ausschließlich asynchron, via Kafka-Events, kommunizieren.

Der Vortrag schaut zurück auf die Erfahrungen mit diesem Lehrprojekt und skizziert die Stoßrichtung und die Gründe für die aktuell laufende Modernisierung. Er gibt damit Einblicke in Design-Entscheidungen und Auswirkungen von Architektur-Paradigmen in großen Systemen, die auch über den Aspekt des „Architektur-Lernens“ interessant für erfahrene Entwickler*innen sind.

Hier gibt’s die Folien zum Vortrag.