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Übung »Aktivitätsdiagramm zu einem Use Case«

In dieser Übung wird ein Aktivitätsdiagramm erstellt, um Haupt-, Alternativ- und Ausnahmeszenario eines Use Cases in einem Diagramm zusammenzubringen.

Dauer
Ca. 180 min
Video(s) hierzu

Worum geht es?

Wir gehen auf unser altes Beispiel eines Konzertportals zurück. Es geht um den Use Case Konzertkarten kaufen.

Use Case _Konzertkarten kaufen_

In dem Webportal zur Online-Bestellung von Konzertkarten können Nutzer nach Konzerten suchen. Durch Anklicken eines Konzerts kann ein Nutzer Konzerttickets kaufen. Nach Eingabe seiner Zahlungsdaten an die externen Kreditinstitute weiter. Diese veranlassen die Auszahlung. Das System druckt dann die Tickets, kuvertiert sie, und verschickt sie an die vom Nutzer angegebene Adresse.

Ihre Aufgabe

  1. Erstellen Sie ein Aktivitätsdiagramm, das alle drei Szenarien zusammenbringt.
  2. Swimlanes bringen Struktur in ein Aktivitätsdiagramm. Schauen Sie noch einmal in das Video zu Swimlanes. Dort werden zwei grundsätzlich sinnvolle Sichten vorgestellt: Nutzersicht und Systemsicht.
    • Welche Swimlanes hätte ein Aktivitätsdiagramm in der Nutzersicht?
    • Welche Swimlanes könnten es in der Systemsicht sein?
  3. Entscheiden Sie sich für eine Swimlane-Option und stellen Sie Ihr Aktivitätsdiagramm in Swimlanes dar.

Use Case Header

Feld Inhalt
Name Konzertkarten kaufen
Auslösender Aktor Kunde
Weitere Aktoren Sachbearbeiter, Kreditinstitut
Auslöser Kunde möchte Konzert besuchen
Vorbedingung Kunde ist als registrierter Kunde eingeloggt
Nachbedingung Konzertkarten beim Kunden angekommen

Hauptszenario

Benutzer System Externes System
1) Kunde wählt Konzert aus    
2) Kunde gibt Anzahl gewünschter Karten ein    
  3) System prüft, ob die gewünschte Zahl Karten noch verfügbar ist; dies ist der Fall  
  4) System meldet, dass Karten verfügbar sind, und stellt einen “Kaufen”-Button dar  
5) Kunde klickt “Kaufen”-Button    
  6) System lädt die hinterlegten Zahlungsdaten des Kunden  
  7) System schickt Zahlungsdaten an externes Kreditinstitut  
    8) Kreditinstitut veranlasst Auszahlung
  9) System meldet, dass der Kauf erfolgreich war  
  10) System stellt einen Link zu einem “Print@Home”-PDF für die Karten dar  
11) Kunde lädt das PDF herunter    

Alternativszenario

Benutzer System Externes System
  3a) Es sind weniger Karten verfügbar, als der Kunde wünscht  
  4a) Das System reduziert die Anzahl der Karten, und bietet für diese Zahl den “Kaufen”-Button an  
     
  3b1) Kunde wünscht außergewöhnlich große Menge Karten; System druckt die Nachricht “Ein Sachbearbeiter wird sich bei Ihnen melden” und bricht den Vorgang erst einmal ab  
3b2) Sachbearbeiter sieht in seinem Admin-UI die Meldung, dass er den Kunden anrufen soll, um den Fall zu klären    
3b3) Sachbearbeiter telefoniert mit dem Kunden und klärt den Vorgang    
3b4) Sachbearbeiter gibt im Admin-UI ein, dass der Kauf seine Richtigkeit hat    
3b5) Kunde loggt sich erneut im System ein    
  (weiter mit (4) aus dem Hauptszenario)  

Ausnahmeszenario

Benutzer System Externes System
    8c) Kreditinstitut verweigert Auszahlung, weil Konto nicht genug Deckung hat
  9c) System meldet, dass der Kauf fehlgeschlagen ist  
  Neue Nachbedingung: Karten nicht gekauft  

Lösung

Aktivitätsdiagramm ohne Swimlanes, das Haupt-, Alternativ- und Ausnahmeszenario zusammenbringt

Aktivitätsdiagramm

Aktivitätsdiagramm mit Swimlanes - Nutzersicht

In den Szenarien tauchen nur zwei Nutzer auf, deren jeweilige Aktivitäten dann auch die Swimlanes darstellen:

  • Kunde
  • Sachbearbeiter

Die Aktivitäten, die dem System oder externen Systemen zugeordnet werden (mittlere und rechte Spalte der Szenarien) sortiert man dann auch in die beiden Nutzerspalten ein - da, wo sie jeweils besser hinpassen. Wenn sie mehr mit dem Kunden zu tun haben, dann links - wenn mehr mit dem Sachbearbeiter, dann rechts.

Aktivitätsdiagramm

Aktivitätsdiagramm mit Swimlanes - Systemsicht

Bei der Systemsicht braucht man mehr etwas mehr “Phantasie” und kann nicht mehr nur exakt nach dem Text gehen, weil in diesem noch keine expliziten Systembestandteile/Module erwähnt werden. Mit ein bisschen “gesundem Menschenverstand”, wie ein solches System aufgebaut sein müsste, haben wir uns in der Beispiel-Lösung für folgende Unterteilung entschieden:

  • Kunden-UI (das Webportal, das nach außen sichtbar ist und mit dem die Kunden interagieren)
  • Backend-System (wenn wir eine klassische Client-Server-Architektur annehmen)
  • Admin-UI (ein internes UI, das nur Mitarbeiter/Sachbearbeiter nutzen)
  • externes Kreditinstitut (bzw. dessen IT-Systeme, die wir nicht im Einzelnen kennen)

Dann ergibt sich das nachfolgende Bild.

Aktivitätsdiagramm